Chapter 145: Es sitzt einfach... da - Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern - NovelsTime

Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern

Chapter 145: Es sitzt einfach... da

Author: Anime_timez24
updatedAt: 2025-07-14

CHAPTER 145: ES SITZT EINFACH... DA

Ethans Gerät hätte es im Herrenhaus empfangen – wenn es nicht ausgeschaltet gewesen wäre.

Ein lautloses Ping.

Keine Nachricht. Kein Ton.

Nur ein Flackern.

Ein Flüstern.

"Ich war hier."

Nyx stand auf.

Kein Drama. Kein Seufzen.

Nur eine fließende Bewegung.

Sie drehte dem Herrenhaus den Rücken zu und ging wieder den Gartenweg entlang, ließ die Schatten wie Rauch um ihre Beine wabern.

Sie verschwand nicht.

Noch nicht.

Sie ging den ganzen Weg bis zum äußeren Tor.

An der Schwelle hielt sie inne.

Sah einmal zurück.

Ihr Gesichtsausdruck blieb unlesbar.

Aber ihre Augen?

Glühten noch immer.

Noch immer scharf.

Noch immer wachsam.

Das war noch nicht vorbei.

Lilith hatte ihren Zug gemacht.

Und Nyx würde sich erinnern.

Nicht für Rache.

Sondern um die Geste zu erwidern.

Denn wenn es um Ethan ging?

Waren sie keine Rivalinnen.

Sie waren Figuren auf demselben Brett.

Und beim nächsten Mal?

Würde Nyx ihren Zug nicht verpassen.

Dann – wie ein Flüstern im Wind –

Verschwand sie.

Unterdessen, weit entfernt vom Herrenhaus, in der tiefen militärischen Kommandozone...

Liliana Nocturne stand vor dem riesigen, wandfüllenden Bildschirm.

Die Übertragung war live. Sauber. Klar.

Ihre Soldaten – Alpha- und Beta-Teams – waren gerade in die Höhle eingedrungen.

Ihre Helme streamten konstant Daten. Körperwerte. Geräuschpegel. Räumlicher Druck.

Alles schien normal.

Aber es fühlte sich nicht richtig an.

Je tiefer sie vordrangen, desto seltsamer wurde die Umgebung.

Die Temperatur sank leicht, aber nicht genug, um als gefährlich eingestuft zu werden.

Der Druck im Tunnel stieg, aber nicht genug, um Alarm auszulösen.

Es war die Stille.

Diese seltsame, tiefe Stille, die die Haare auf deinen Armen aufstellte.

Selbst in einem versiegelten Tunnel verschwindet der Schall nie vollständig.

Aber hier?

Es fühlte sich an, als hätte jemand alle Geräusche verschluckt und dafür gesorgt, dass es keine geben würde.

Als würde die Höhle selbst auf sie warten.

Lilianas Augen verengten sich, als sie sich nach vorne lehnte.

"Audio-Check," sagte sie ruhig.

Ein Techniker zu ihrer Linken justierte einen Regler.

Aus den Lautsprechern konnten sie nun leise Schritte hören. Atmen.

Das gelegentliche sanfte Klicken von Ausrüstung, die auf Metall trifft.

Aber keine Echos.

Kein Wind.

Und keine Wildtiere.

Nichts.

"Kommandantin," kam eine Stimme durch den Funk – leise, angespannt.

Es war der stellvertretende Leiter des Beta-Teams.

"Wir sehen nichts vor uns, aber... es fühlt sich an, als würde sich etwas bewegen."

"Definieren Sie das," sagte Liliana.

Der Soldat zögerte.

"Es sind nur... Vibrationen. Nicht von unten. Von um uns herum. Als würde etwas die Wände streifen... aber wir können nichts sehen."

"Irgendwelche Sichtungen oben?"

"Wir scannen. Nichts sichtbar."

Auf dem Bildschirm rückten sowohl Alpha- als auch Beta-Teams jetzt langsam vor.

Engere Formation.

Waffen draußen.

Sie sind auf nichts gerichtet, aber bereit, im Bruchteil einer Sekunde eingesetzt zu werden.

Die Höhle war breit genug für sie zum Bewegen, aber nicht komfortabel.

Jeder Schritt hallte mit leisem Knirschen vom Schutt unter ihren Füßen wider: scharfe Steine, getrockneter Staub und seltsame Muster entlang der Wände, die nicht zu natürlicher Erosion passten.

Liliana neigte den Kopf.

"Wärmescan überlagern."

Das Technikteam änderte die Anzeige.

Immer noch nichts.

"Haltet die Lampen ruhig," sagte der Anführer von Alpha. "Wenn etwas herunterfällt, will ich den Schatten sehen, bevor es landet."

Der Kommandoraum war still.

Ruhig.

Dann –

Ein leises Geräusch kam durch.

Wie Klopfen.

Leicht.

Schnell.

Klick-klick-klick-klick.

"Kommandantin," sagte der Anführer von Beta. "Wir hören wieder etwas. Aber es ist nicht am Boden."

"Wo?"

"Oben."

Beide Teams kamen langsam zum Stehen.

Die Übertragung neigte sich nach oben, als mehrere Soldaten ihre Helme zur Höhlendecke hoben.

Zunächst nichts.

Nur Stein.

Dann...

Bewegung.

Es war nicht schnell. Es war nicht laut.

Aber es war gezielt.

Etwas Gewaltiges bewegte sich an der Decke – gerade genug, um eine schwache Bewegung hinter der felsigen Oberfläche zu erkennen.

Die Art, wie es sich an die Schatten klammerte – eng, als gehöre es dorthin.

Klick-klick.

Sechs blutrote Augen öffneten sich.

Und blinzelten.

Nicht im Rhythmus.

Nicht zusammen.

Sondern einzeln, jedes hatte seinen eigenen Willen.

Und sie starrten.

Direkt nach unten.

Auf sie.

Ein Soldat erstarrte.

Sein Atem stockte in seiner Kehle.

Seine Finger zuckten zu seiner Waffe – zogen aber nicht.

Training.

Protokoll.

Disziplin.

Seine Hand bewegte sich stattdessen zur Schulter des Teamkollegen vor ihm.

Ein leichtes Tippen.

Dann ein Drücken.

Der andere drehte sich um.

Sah die Augen.

Er schrie nicht.

Keiner von ihnen tat es.

Aber ihre Haltung änderte sich.

Instinktiv.

Tiefer, enger, defensiver.

Jemand auf Alphas Seite aktivierte ein Werkzeug von seinem Gürtel – eine kompakte, hochbelastbare Laterne. Gebaut für tiefe Leereoperationen. Gehärtete Linsen. Einstellbare Feldleistung.

Er drehte den Regler und zielte nach oben.

Der Strahl durchschnitt die Schatten.

Und zum ersten Mal sah das Team es.

Nicht vollständig.

Aber genug.

Eine Spinne.

Nein. Nicht nur eine Spinne.

Dieses Ding war ein Monster.

Jedes Bein war lang, gegliedert und mit scharfen, klingenartigen Haken besetzt.

Ihr Körper war gepanzert – dunkel und glänzend – aber die Farbe war nicht schwarz – sie war tiefer als schwarz.

Eine Art lebendige Leere, die leicht mit magischen Impulsen über ihre Beine flackerte.

Sie zischte nicht.

Sie brüllte nicht.

Sie starrte nur.

Unbeweglich.

Ohne zu blinzeln.

Beobachtend.

Einer der Soldaten flüsterte: "Sie sitzt einfach... da."

Ein anderer fügte hinzu: "Sie lässt uns vorbei."

Aber Lilianas Kiefer hatte sich bereits angespannt.

"Sie beobachtet, wohin ihr geht," sagte sie laut.

Die Spinne hatte nicht angegriffen.

Nicht weil sie Angst hatte.

Sondern weil sie geduldig war.

Wartend.

Sowohl Alpha- als auch Beta-Teams bewegten sich langsam weiter, tiefer ins Zentrum der Höhle.

Und hinter ihnen?

Die Spinne bewegte sich.

Kaum merklich.

Folgend.

Von oben.

Wie ein Schatten mit Klauen.

Liliana lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.

"Markiert aktuelle Deckenpunkte als Gefahrenzonen. Aktualisiert das Bedrohungsraster alle zwanzig Sekunden. Haltet die Kommunikationslinien ständig offen und meldet alles, was ihr seht, und versucht, mehr darüber herauszufinden."

"Ja, Kommandantin."

"Behaltet es im Auge und erstellt einen neuen Katalog für diese Bestie, da wir so etwas noch nie in der Datenbank gesehen haben.

Und wenn eines dieser Kreaturen herunterfällt –"

Sie hielt inne.

"–Leuchtet sie auf, ohne auf Befehle zu warten."

"Verstanden."

Auf dem Bildschirm drangen beide Teams tiefer vor.

Ihre Lichter wurden schwächer, als die Wände die Strahlen verschluckten.

Aber die klackenden Geräusche?

Sie verklangen nicht.

Sie vermehrten sich.

Schwache Echos hallten von weiter im Inneren der Höhle wider – leise, stetig, immer außer Reichweite.

Je tiefer sie vordrangen...

Desto mehr von ihnen gab es.

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