Chapter 281: Deacon - Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern - NovelsTime

Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern

Chapter 281: Deacon

Author: Anime_timez24
updatedAt: 2025-09-08

CHAPTER 281: DEACON

Dieser Sterbliche war gefährlicher als derjenige, der starb, nicht weil er mächtig war, noch gezeichnet, noch vorbereitet, sondern genau weil er nichts davon war und es dennoch schaffte, etwas Uraltes zu berühren und atmend davonzugehen.

Der Gott wollte ihn sehen.

Er wollte verstehen, wie jemand außerhalb des Kreises, unberührt von Doktrin oder Ritual, einen kurzen Kontakt mit etwas überlebt hatte, das dazu bestimmt war, die Seele reinzubrennen.

Nicht sofort.

Nicht unbesonnen.

Aber bald.

Der Thron unter ihm verschob sich ohne Anweisung, neigte sich sanft, um seine Form zu halten, als ob die Kathedrale selbst seine Gestalt besser erinnerte als die Zeit.

Sie war nicht lebendig, nicht in der Weise, wie Sterbliche es definieren würden, aber sie reagierte mit der Ehrfurcht eines Dings, das nur je gewusst hatte, wie man dient.

Und über diesem großen unbeweglichen Thron drehten sich die äußeren Reiche jetzt schneller, nicht aus Panik oder Warnung, sondern weil ein Wesen, das einst vergessen hatte, in Momenten zu denken, wieder zu denken begann, einen Strang nach dem anderen.

Als sein Bewusstsein nach außen floss, begannen die tiefen Dinge unter seiner Herrschaft sich zu regen – nicht die sichtbaren Agenten, nicht die Priester, die im Wahnsinn beteten, nicht einmal die ergebenen Eiferer, die in Sprachen sprachen, die Knochen brachen – sondern die Alten.

Die ursprünglichen Akolythen.

Er hatte die Stücke von Gedanken, Erinnerung und Glauben in die ersten Tempel geschnitzt, als die Sterne noch weich waren.

Sie waren in Wandgemälden begraben, schliefen hinter steinernen Augen, versteckt in den Winkeln vergessener Heiligtümer, verwoben in die Namen, die in Ruinen eingraviert waren, die niemand mehr zu übersetzen wusste.

Und jetzt begannen sie sich zu regen – nicht gewaltsam, nicht im Einklang, sondern wie eine Welle durch stilles Wasser, langsam und unausweichlich.

Ein Priester tief in einer sonnenlosen Höhle brach mitten im Gesang zusammen, nicht aus Erschöpfung oder Unglauben, sondern aus dem plötzlichen Verständnis, dass das, was er in Metaphern angebetet hatte, gerade zurückgeblickt hatte.

Woanders, weit über die schwarze Kruste eines sterbenden Berges hinweg, schrie ein Mädchen mit geschwärzten Zähnen – nicht vor Schmerz, sondern mit einer Zahl, die in keiner lebenden Sprache existierte, und der Klang ließ die Steine um sie herum bersten, als ob die Realität selbst zusammenzuckte.

An einem anderen Ort, so tief und still, dass er selbst von Echos vergessen worden war, atmete ein Biest mit tintenschwarzer Haut und Adern, die wie alte Kalligraphie gezeichnet waren, zum ersten Mal seit Jahrzehnten aus.

Es brüllte nicht. Es knurrte nicht. Es weinte leise und ohne Scham.

Sie alle spürten es.

Keine Rückkehr. Noch nicht.

Nur... eine Verschiebung.

Das Spiel hatte nicht begonnen.

Aber das Brett war endlich in Bewegung.

Die Kathedrale atmete aus. Nicht Luft, sondern Absicht.

Es war langsam. Gemessen. Fast zufrieden.

Der Gott bewegte sich nicht wieder.

Weil er es nicht musste.

Seine Aufmerksamkeit allein war zu einem Gewicht auf der Welt geworden – und vorerst war das alles, was sie bekommen würde.

Bis jemand, irgendwo, wieder an dem Faden zog.

Und er sich entschied aufzustehen.

Aber selbst diese lange Stille war nicht wirklich still, denn dann veränderte sich die Stille.

Nicht gebrochen. Nicht gestört. Nur geformt – subtil, bewusst – durch den Druck der Absicht.

Etwas veränderte sich in den Sitzen der Kathedrale. Die Wände versteiften sich. Der Atem des Bauwerks pausierte.

Und obwohl kein Wind wehte, lehnte sich die Luft nach vorne, in Erwartung eines noch nicht ausgesprochenen Befehls.

Der Gott wandte sich – nicht vollständig, nicht in Form, sondern im Fokus.

Ein Schatten erstreckte sich von der Basis der Thronstufen. Er schlängelte sich nicht, kroch nicht, schien sich nicht einmal zu bewegen.

Er erschien einfach, als ob das Licht kapituliert hätte und Platz für etwas Schwereres gemacht hätte, um vorzutreten.

Dann kam die Stimme.

Sie war nicht laut. Sie dröhnte nicht. Sie musste es nicht sein.

Es war die Art von Stimme, die nicht für Ohren gemacht war, sondern für Gehorsam.

"Deacon."

Und das war genug.

Am Fuße der Treppe erschien eine Gestalt.

Keine Schritte. Keine Ankunft.

Er war einfach da.

Ein Knie gesenkt. Sein Kopf gebeugt. Eine Faust sanft über die Mitte seiner Brust gelegt, wie ein durch Hingabe versiegeltes Schloss.

Seine Kleidung war makellos. Jede Naht mit Präzision platziert. Eine formelle schwarze Uniform, die aussah, als hätte sie nie eine Falte gekannt, getragen nicht wie Stoff, sondern wie ein Glaubensbekenntnis.

Ein langer, gewichtsloser Umhang folgte ihm, geätzt mit beweglichen Mustern – Runen, die selbst in der Stille leicht schimmerten, Sprache, die sich nicht benahm.

Deacon.

Kein Titel.

Ein Name.

Einer, der nicht nur in einem Reich widerhallte, sondern in vielen.

Der Gott sprach nicht wieder.

Er musste es nicht.

Deacon hob seinen Kopf – nicht genug für Augenkontakt, nur genug, um zu zeigen, dass er zuhörte.

Die Stimme des Gottes kehrte zurück, jetzt sanfter, wie eine durch Knochen gefühlte Brise. Sie trug keine Drohung. Aber auch keine Wärme.

"Der Kult auf Erde-139 wurde ausgelöscht."

Deacon zuckte nicht zusammen. Er atmete nicht.

"Er starb zu früh", fuhr der Gott fort, wobei die schwächste Kante des Interesses das Gewicht des Satzes färbte. "Er sollte gären. Unbemerkt wachsen. Still beobachten."

Deacons Antwort war leise, zurückhaltend, ein in Samt gewickeltes Messer.

"Er hätte nicht scheitern dürfen. Diese Welt hat keine empfindungsfähigen Schutzzauber. Ihre Wächter sind veraltet. Der letzte überlebende Rat verfolgt nicht einmal externe Bedrohungsstufen."

"Genau."

Der Gott ließ das Wort nachklingen, sein Echo schwerer als der Raum, durch den es ging.

Er neigte sich, kaum merklich, eine Verschiebung, die mehr gefühlt als gesehen wurde.

"Es gab eine Einmischung."

Er führte nicht weiter aus. Er musste es nicht.

"Kein Biest wurde entsandt. Kein interner Bruch trat auf. Keine Opferschleife kollabierte. Jemand außerhalb des Musters berührte es."

Deacons Blick schärfte sich leicht, nicht aus Überraschung, sondern aus Erkenntnis dessen, was das bedeutete.

"Sind sie gezeichnet?" fragte er.

"Nein", sagte der Gott. "Das ist es, was dies interessant macht."

Er lehnte sich wieder vor. Nicht physisch. Nur in der Absicht – die gesamte Kathedrale verbeugte sich mit ihm.

"Der Stab wurde berührt. Kurz. Derjenige, der starb, war nicht der Letzte, der ihn hielt. Jemand anderes tat es. Und sie leben noch."

Deacon pausierte. Dachte nach. Kalkulierte.

"Wenn sie ungezeichnet sind... soll ich sie auslöschen?"

"Nein", kam die Antwort, fest aber ruhig. Fast amüsiert.

"Noch nicht."

Eine weitere Verschiebung. Eine weitere Welle.

"Ich will sehen."

Deacon stellte keine weiteren Fragen. "Beobachtungsprotokoll?"

"Korrekt", sagte der Gott. "Nicht stören. Keinen Kontakt aufnehmen. Nur beobachten."

Deacon bewegte sich. Nicht in Schritten, nicht mit Anstrengung. Nur eine Neigung seiner Hand.

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