Chapter 403: Das ist weit genug - Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern - NovelsTime

Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern

Chapter 403: Das ist weit genug

Author: Anime_timez24
updatedAt: 2025-10-30

CHAPTER 403: DAS IST WEIT GENUG

Alles erstarrte.

Die Seite hing über der Band. Die Obstgärten hielten ihre letzten Äpfel im gleichen Winkel. Ein Tropfen Licht, der von einem Fluss zu einem Blatt sprang, blieb mitten im Fall stehen und wartete.

Die Armee stand still, die Köpfe gesenkt, als hätte sich das Theater versehentlich in einen Tempel verwandelt, und niemand wollte unhöflich sein. Die Spiegel verdunkelten sich. Die Wurzeln summten leise und wurden dann still.

Liliths Schleier legte sich flach an ihre Schultern, dann glitt er wieder zurück an seinen Platz, als wüsste auch er, wie er sich zu benehmen hatte. Sie blickte auf, die Augen verengt, aber nicht zornig.

Sie kannte dieses Gewicht. Sie hatte es getragen und war es gewesen. Sie ließ einen langsamen Atem aus, der sich im kalten Teil der Aura in sanften Nebel verwandelte und im anderen in Wärme.

Elowen senkte ihre Hände, die Handflächen geöffnet, nicht kapitulierend, sondern respektvoll. Das Leuchten in ihrem Haar nahm ab.

Das Band aus Wurzeln wurde wieder weicher und bildete Ringe. Der Lebensbaum hinter ihr stand sehr aufrecht und sehr still, wie ein Schüler, der von einem Lehrer, den er tatsächlich mochte, um Ruhe gebeten wurde.

Die Auren sprachen nicht in Worten. Sie drückten ein wenig stärker, und das Siegel hörte auf zu stöhnen.

Sie drückten ein wenig länger, und die Risse in der Plattform beruhigten sich. Die Spiegel reparierten sich selbst genug, um zu halten.

Die Flüsse verlängerten ihre Kurven und legten sich wie müde Schlangen in die Luft.

Als der Druck so weit nachließ, dass das Atmen wieder normal war, kamen zwei Stimmen, tief und gleichmäßig, die eine wie Wasser über Stein, die andere wie Samt über Eisen.

"Das ist weit genug", sagte die erste.

"Das ist weit genug", sagte die zweite.

Lilith neigte den Kopf, fast eine Verbeugung, aber nicht ganz. "Wir waren vorsichtig", sagte sie leise.

"Ihr wart ehrlich", antwortete die warme Stimme. "Vorsichtig ist etwas anderes."

Elowens Lippen formten ein kleines, ruhiges Lächeln. "Wir hätten es nicht zerbrochen."

"Ihr hättet es versucht", sagte die kühle Stimme, und es lag kein Zorn darin, nur eine Tatsache, die sauber festgestellt wurde. "Versuchen reicht aus, damit das Siegel um Hilfe bittet."

"Ein Sturm zieht auf", fügte die warme Stimme hinzu. "Ihr wisst das. Bewahrt eure Größe dafür auf. Ihr könnt euch wieder messen, wenn der Boden unter euch nicht geliehen ist."

Liliths Blick glitt zu Elowen und wieder nach oben. "Wir hören euch."

Elowen nickte einmal. "Das tun wir."

Die Auren verweilten noch einen Moment länger, als würden sie nicht nur den angerichteten Schaden abwägen, sondern auch das Versprechen, das darin eingebacken war.

Dann zog sich der Druck zurück, wie Gezeiten sich zurückziehen, langsam und stetig, ohne Eile. Die Arena holte selbst einen Atemzug.

Die Gärten des Spiegelhimmels flackerten und beruhigten sich. Die Obstgärten ließen ihre letzten Früchte los, und diese Äpfel verwandelten sich in Staubkörner, bevor sie den Boden erreichten.

Die Armee verdünnte sich zu Rauch und dann zu nichts, bis auf eine Gestalt, die sich umsah, als sei sie verloren, und dann lächelte, sich verbeugte und verschwand. Die Flüsse fanden ihre älteren Pfade.

Lilith rollte mit den Schultern. Der Schleier legte sich wieder wie ein Umhang. "Ein anderes Mal", sagte sie, nicht um zu trotzen, sondern nur, um die Wahrheit zu markieren, dass dies eine Pause war, kein Ende.

"Ein anderes Mal", stimmte Elowen zu. Ihre Ringe wickelten sich wieder zu ruhigen Wurzeln auf, die wie schlafende Schlangen auf dem Boden ruhten. Der Lebensbaum dämmerte zu einem stetigen Glühen herab.

Sie standen eine Weile da, ohne zu sprechen, und ließen den Raum um sie herum heilen. Das Summen des Siegels änderte die Tonlage, jetzt tiefer, weicher, als hätte die Welt einen Becher Wasser nach einem langen Lauf geschluckt.

Als sie sich schließlich bewegten, war es nur minimal. Lilith hob ihre Hand und schnippte einen Spiegelstaubfleck von ihrem Ärmel.

Elowen wischte eine Blattlocke von ihrer Handfläche und steckte sie zurück in die Rinde, wie ein verirrtes Kind, das nach Hause zurückgebracht wird.

Lilith blickte zum fernen Rand hinauf, wo das letzte Schimmern der beiden Auren verblasste. "Sie haben recht", sagte sie, und es lag kein Kampf darin.

"Das haben sie", sagte Elowen.

Lilith lächelte mit den Mundwinkeln. "Es war gut, deinen Druck zu spüren."

Elowens antwortendes Lächeln war ehrlich und leicht. "Es war gut, gedrängt zu werden."

Die Arena lockerte ihren Griff um sie. Der Ruf des Jadetokens kam von weit her, stetig und hell.

Die Flüsse lehnten sich hinein, die Wurzeln entspannten sich, die Spiegel klarten auf, und das Siegel öffnete eine Tür, die vorher nicht sichtbar gewesen war. Jetzt war es nichts weiter als eine sanfte Falte in der Luft.

"Nach Hause", sagte Elowen.

"Nach Hause", sagte Lilith.

Sie traten gemeinsam hindurch, und die kosmische Plattform glitt davon wie ein Traum, den man für eine weitere Minute zu halten versucht und nicht kann.

Die Fackeln des Innenhofs blinkten wieder ins Sein. Der Tisch kehrte zurück mit seinen Tassen und Flecken. Die Schutzsiegel in den Steinmauern summten in ihrer alten Tonhöhe.

Die Nacht war nur ein wenig vorangegangen. Die Welt draußen drängte noch immer mit ihren kleinen Geräuschen. Irgendwo weit entfernt im Herrenhaus stieg ein Lachen auf und fiel wieder und stieg erneut, als würde es sich weigern, zum Schlafen aufgefordert zu werden.

Sie betrachteten einander für eine lange Sekunde. Kein Trick. Keine Rüstung. Zwei Mütter, die gerade die Größe des Sturms gemessen hatten, der an den Rändern ihres Lebens wartete, und nicht zurückgeschreckt waren.

Lilith hob ihr Kinn. "Tee?"

Elowen nickte. "Tee."

Das Jadetoken kühlte in Elowens Handfläche ab. Das Leuchten verblasste zu einer weichen Linie, wie ein auf Papier gezeichneter Fluss. Sie legte es auf den Tisch.

Lilith goss ein. Dampf stieg auf. Sie saßen. Die Wände atmeten gleichmäßig. Die Fackeln schwankten nicht.

Irgendwo im Haus schlief er, und irgendwo anders träumten die Zwillinge laut, einer treten, der andere die Decken stehlend.

Der Sturm würde kommen. Das Prüfungsreich würde sich öffnen. Die Götter würden herabschauen und entscheiden, welche Art von Spiel sie wünschten.

Für jetzt tranken sie in Stille und teilten die gleichen kleinen Lächeln, die sie im Herzen einer Welt getragen hatten, die unter ihren Händen fast zerbrochen wäre.

Die Nacht ruhte um sie herum wie ein Versprechen: Pause, nicht Frieden; Ruhe, nicht Ende. Und über dem Herrenhaus, wo keine Augen sehen konnten, beobachteten zwei gewaltige Auren noch ein wenig länger, dann wandten sie sich ab und ließen die Welt weiteratmen.

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