Chapter 408: Ich bitte dich um Geduld - Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern - NovelsTime

Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern

Chapter 408: Ich bitte dich um Geduld

Author: Anime_timez24
updatedAt: 2025-10-30

CHAPTER 408: ICH BITTE DICH UM GEDULD

Liliths Lachen war eintönig, aber echt, die Art von Lachen, die Schärfe ohne Grausamkeit mit sich trug, wie eine Klinge, die gegen Glas getippt wird, nur um es klingen zu hören.

"Du bittest mich, mich gut zu benehmen," sagte sie, und in ihrer Stimme lag Belustigung, obwohl das Funkeln in ihren purpurnen Augen deutlich machte, dass sie nichts versprach.

Die Matrone lächelte, klein und unbekümmert, als hätte sie diese Zeile bereits hundertmal gehört.

"Ich bitte dich, geduldig zu sein," erwiderte sie gleichmäßig, ihr Ton sanft, aber keinen Raum für Zweifel lassend. "Du kannst dich danach schlecht benehmen."

Elowen wandte ihren Kopf leicht zur Ahnfrau, ihre silbergrünen Augen ruhig selbst im Halbdunkel der schwebenden Arena.

"Und du?" fragte sie schlicht, weil sie wusste, dass die ältere Frau niemals Worte für etwas Unnötiges verschwenden würde.

Die Ahnfrau zögerte nicht. Ihre Antwort war so einfach und schwer wie die Erde selbst. "Höre zu."

Also taten sie es. Die vier standen in diesem ausgebesserten Raum, einer Welt, die erst Momente zuvor von Macht zerrissen worden war, und anstatt sie mit mehr Worten zu füllen, ließen sie die Stille arbeiten.

Das Siegel, das einst vor Anspannung geschrien hatte, summte jetzt leise, sein Ton gesenkt, gleichmäßig, als hätte es endlich einen Rhythmus gefunden, der ihm gefiel.

Die zerbrochenen Spiegel, die zuvor in die Luft gebissen hatten, kratzten nicht mehr an der Existenz; stattdessen schwebten sie harmlos, fingen schwache Lichtschimmer auf und reflektierten sie ohne Bosheit.

Die Wurzeln, die wie Speere emporgeschossen und sich wie Schlangen gewunden hatten, lagen still, geduldig, schwer, aber nicht greifend, zufrieden damit, zu warten, bis sie wieder gerufen würden.

Die Flüsse bogen und krümmten sich in sanften Bögen über ihnen, leuchtende Fäden, die in der Dunkelheit schwebten, und obwohl sie von Natur aus ruhelos schienen, wählten selbst sie, zu pausieren.

Auch Warten konnte Arbeit sein.

Die Matrone atmete langsam ein, als würde sie die Stille kosten, und schließlich nickte sie sich selbst leicht zu, zufrieden mit dem, was aus dem Raum geworden war.

"Wir sind hier fertig," sagte sie, ihre Worte legten sich wie ein schließendes Buch über die Arena. "Für heute Abend."

Die Ahnfrau hob dann ihre Hand, nicht schnell, nicht mit Kraft, sondern mit der Anmut von jemandem, der dies unzählige Male getan hatte.

Eine Falte öffnete sich in der Luft, eine Tür, die nicht wirklich eine Tür war, sondern eine Naht im Gewebe der Leere, die Art von Falte, die man nur sah, wenn man genau wusste, wo man hinschauen musste.

Hindurch wehte ein Wind, der an einem solchen Ort nichts zu suchen hatte, und doch trug er irgendwie den Geruch des Morgens mit sich – frisch, leicht, unmöglich sanft in einem Raum, der aus Wurzeln, Spiegeln und Stürmen geboren war.

"Geht mit uns bis zum Rand," sagte die Ahnfrau. "Dann geht nach Hause und trinkt euren Tee, solange er noch heiß ist."

Also taten sie es. Alle vier gingen über die Arena auf die weiche Schwelle zu, wo die Falte wartete.

Ihre Schritte hinterließen keine Spuren auf den Wurzeln oder dem Stein, denn die Arena brauchte keine Spuren, um sich zu erinnern. Sie wusste es bereits.

Als sie die Linie erreichten, hielten die Älteren inne. Die Matrone hob zwei Finger an ihre Lippen und blies in die Luft, aber es kam kein Ton, nur ein Nichts, das leicht schimmerte.

Dieses Nichts hing dort, und obwohl es nicht berührt werden konnte, wurde es zu einem Versprechen, der Art, die nicht in Händen gehalten werden kann, aber dennoch im Herzen bewahrt werden kann.

Die Ahnfrau presste ihre Handfläche gegen die lebende Wurzel unter Elowens Füßen und gegen den Schimmer von Liliths verblassendem Schleier.

Sie sagte nichts. Und diese Stille war besser als ein Segen, weil es etwas war, das nicht gebrochen werden konnte.

"Denkt daran," sagte die Ahnfrau, ihre Stimme trug die Schwere von jemandem, der zu viele Schlachten gesehen hatte. "Nicht jeder Kampf braucht eine Bühne."

"Und nicht jede Bühne braucht einen Kampf," fügte die Matrone hinzu, wieder lächelnd, diesmal sanfter.

Lilith und Elowen lächelten beide leicht zurück. Keine Wärme wurde verschwendet, keine Schärfe zurückgelassen – nur ein stilles Verständnis, das fester war als jeder laut gesprochene Eid.

Die Älteren traten durch die Falte und waren verschwunden, lösten sich mit der Leichtigkeit einer Linie auf, die in perfektem Rhythmus endet.

Die Arena behielt die Form, in der sie sie zurückgelassen hatten, für einen letzten Atemzug, bevor auch sie losließ. Langsam, vorsichtig setzte sie jedes Teil dorthin zurück, wo es hingehörte, wie ein Raum, der nach einem Sturm aufgeräumt wird.

Die Spiegel trieben auseinander und verwandelten sich in harmlosen Glanz. Die Wurzeln zogen sich in den Boden zurück und falteten sich zur Ruhe.

Die Flüsse wickelten sich ab, ihre leuchtenden Strömungen bogen sich zu sanften Bögen, bevor sie wieder an ihren Platz zurücktrieben.

Selbst das Siegel schien zu seufzen und ließ sich in das Summen sinken, das es am liebsten mochte, jenes, das mehr nach Frieden als nach Kampf klang.

Lilith atmete aus, ihre Stimme halb amüsiert und halb resigniert. "Sie werden schweben," sagte sie leise, fast liebevoll.

"Das werden sie," stimmte Elowen zu. "Und wir werden sie so tun lassen, als würden wir es nicht sehen."

Mehr musste nicht gesagt werden. Die Stille war verdient worden, und keine von beiden wollte sie verderben.

Die Tür nach Hause öffnete sich, ohne darum gebeten zu werden, und Fackellicht aus dem Nocturne-Innenhof lehnte sich durch die Naht, als hätte es die ganze Zeit dort gewartet und gelauscht.

Der Tisch, den sie zurückgelassen hatten, wartete ebenfalls, seine Tassen, Flecken und Papiere lagen unberührt, die Art von Stille, die zu Räumen gehörte, die genau wussten, wer in sie gehörte.

Aber sie traten nicht sofort hindurch. Sie verweilten, weil die ausgebesserte Stille des Schlachtfelds noch eine Sache zu sagen hatte, und beide waren weise genug, sie zu hören.

Es sprach, wie alte Orte sprechen – indem es nicht zerbricht. Indem es hält. Indem es ganz bleibt, selbst wenn es jeden Grund hätte zu zerbrechen.

"Genug," hatte die Ahnfrau ihnen zuvor gesagt. Und nun schien der Raum selbst das Wort auf seine eigene Weise zu wiederholen.

Lilith blickte erneut auf den beruhigten Raum, ihre purpurnen Augen leicht verengt. "Wir werden diese Maßnahme beenden," sagte sie, als ob die Arena selbst zuhören würde.

"Nach dem Tor," erwiderte Elowen ruhig.

"Nach dem Tor," wiederholte Lilith, die Worte trugen ein unausgesprochenes Gewicht.

Dann gingen sie schließlich gemeinsam nach Hause.

Der Innenhof nahm sie ohne Aufhebens wieder auf. Die Fackeln brannten auf die gleiche Weise wie bei ihrem Weggang, als wäre überhaupt nichts geschehen, und genau so verhielten sich gute Schutzsiegel, wenn sie stolz auf sich waren.

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